Kurz vor und kurz nach der Jahreswende war ich zu Besuch bei Thomas Thomann in Wallbach.
Nicht weit von meinem Wohnort wird dort mit viel Sorgfalt und viel liebevoller Handarbeit destilliert und auch Gin gebrannt.
Das genaue Alter seiner Brennanlage ist nicht bekannt, aber „ca. 80 Jahre könnten es sein“ . 96 Liter fasst der schöne kupferne Brennkessel mit Armaturen, welcher aus der direkten Nachbarschaft stammt. Mit Holz befeuert wird er auf die richtige Temperatur gebracht.
Die Rohstoffe für die Destillate kommen aus eigenem Anbau und werden so schonend wie möglich vorbereitet und verarbeitet um das größtmögliche Potential an Aromen aus den Früchten bei Roh- und Feinbrand herauszuholen bzw. beizubehalten. Auch bei der Präsentation seiner preisgekrönten Flüssigkeiten zeigt er Stil und setzt auf Vintagelook, haptische und optische Finesse. Das Auge trinkt eben auch mit. Bei Fachmessen wird sein Auftritt mit seltenen und fast einzigartiger Deko ergänzt. So kann es vorkommen, dass an seinem Stand seine alte BMW Isetta zu sehen ist, welche er in seiner Freizeit restauriert.
Die Momente in denen er dem Destillat die nötige Ruhe zur Entfaltung gibt nutzt er zum Beispiel für Verpackungstätigkeiten und Kontrolle des Alkoholgehalts. Oder er sitzt einfach nur da und studiert. So nennt er es. Heißt, in diesen Phasen der körperlichen Ruhe ist sein Geist hellwach und ersinnt neue „Schnapsideen“, welche auch in Tests umgesetzt werden. Nicht alles wird marktreif, aber es gibt immer noch viel zu entdecken und zu probieren.
Zur Zeit gibt es neben zahlreichen Obstbränden und Likören, drei verschiedene Gin Sorten.
Den „klassischen“ Thommes 506 London Dry Gin, den Sloe Gin mit fruchtig-süßem Schlehen Geschmack und noch nicht ganz so lange den FEUER Gin, welcher rauchig, scharf und stärker ist.
Momentan in der Testphase ein Absinth mit der herrlichen, typischen Färbung. Wer weiß, vielleicht bald auch im Sortiment.
Bei meinem zweiten Besuch waren die Quitten dran. Ein leicht süßlicher Quittengeruch umgab mich im Anbau des über 180 Jahre alten Bauernhauses der Familie Thomann am Hochrhein.
Vermischt mit dem heimeligen Geruch von Holzfeuer und dem gemütlichen Ambiente wurde mir schnell wohlig in der Brust. Die Sonne schien und vermischte ihre klaren Winterstrahlen mit dem Licht im Inneren der Destille.
Thomas und ich unterhielten uns über seine Arbeit, seine Ideen und kleine Anekdoten aus den letzten Jahren und der jüngeren Vergangenheit. Ein Besuch bei dem auch mal zu Schweigen absolut nicht unangenehm ist. Stets begleitet durch das Knacken des Holzofens und das meditative Tröpfeln und Fließen des Destillats.
In den heißen Phasen qualmt es auch mal und danach kann man einen Blick in den glänzenden Kupferkessel werfen. Beim Befüllen und anfeuern dampft es ordentlich. Aber Thomas bringt nichts aus der Ruhe. Routiniert und souverän ist die Anlage flott wieder bereit für das nächste Destillat.
Probiert habe ich natürlich auch etwas. Man schmeckt die Zeit und Ruhe, die das Produkt bekommt. Passend für genussvolle Stunden und sicherlich auch für die nächste Party.
Quasi Werbung aus Überzeugung!
Danke Thomas für Deine Gastfreundschaft und für den Einblick in Deine (Hand)Arbeit.
Für mehr Infos surft mal vorbei: